Viele Leben könnten gerettet werden.

Hanauer FDP Fraktion stellt Prüfantrag für Laien-Defibrillatoren im öffentlichen Raum.

Laut Statistik sterben jedes Jahr in Deutschland 150.000 bis 200.000 Menschen einen „plötzlichen“ Herztod. Die Ursache hierfür ist in bis zu 80 % der Fälle ein Kammerflimmern, das durch eine Defibrillation hätte bekämpft werden können. Defibrillation ist die Gabe eines Elektroschocks. Menschen mit Kammerflimmern sind nicht ansprechbar und atmen nicht bzw. nicht normal. Hier muss schnell gehandelt werden, denn die Überlebungschance sinkt pro Minute um 10%. In diesen lebensbedrohlichen Notfällen ist selbstverständlich jeder Bürger als Erst-Helfer gefragt. Hierbei sollte jeder die kinderleicht anzuwendenden Defibrillatoren einsetzen. Im Allgemeinen stehen Defibrillatoren jedoch lediglich Notärzten, Rettungsdiensten und Kliniken zur Verfügung. Bereits seit Jahren gibt es jedoch in Deutschland auch in Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen etc. sogenannte Laien-Defibrillatoren, die bei Bedarf genutzt werden können – zum größten Teil jedoch nur während der Öffnungszeiten dieser Einrichtungen. Genau hier setzt der Prüfantrag der Freien Demokraten an, der von Vorstandsmitglied Robert Stauch initiiert wurde.

Im ersten Schritt soll dokumentiert werden, wo und zu welchen Uhrzeiten im Hanauer Stadtgebiet die sogenannten Laien-Defibrillatoren zugänglich sind. Auf Basis dieser Auswertung soll dann im nächsten Schritt geprüft werden, welche Standorte für rund um die Uhr zugängliche Geräte geeignet sein könnten. „Durch das Aufstellen frei zugänglicher Laien-Defibrillatoren an belebten Plätzen wie zum Beispiel am Schloss Philippsruhe oder in der Steinheimer Altstadt kann auch abends, an Wochenenden und Feiertagen im Notfall der Zugang zu einem auch für Laien nutzbaren Defibrillator sichergestellt und damit Leben gerettet werden,“ argumentiert die sozialpolitische Sprecherin der Liberalen, Angelika Opfermann

Marktübliche Säulen beinhalten neben den Laien-Defibrillatoren einen direkten Notruf zur nächsten Leitstelle, von wo unverzüglich weitergehende Hilfe organisiert und jedem Erst-Helfer mit Rat zur Seite gestanden wird. Darüber hinaus können auch zum Beispiel in Gefahrensituationen Notrufe an die Polizei abgegeben werden. Die über 2 Meter hohen Säulen können für jedermann sichtbar in der Stadt an den vorgesehenen Standorten aufgebaut werden und sind auch bei Nacht durch Beleuchtung gut zu erkennen. Erst bei Aktivierung und Freigabe durch die  angeschlossene Leitstelle können die Defibrillatoren entnommen und eingesetzt werden. Somit sind sie auch vor Diebstahl und Vandalismus geschützt. „Mit der Bereitstellung solcher Notrufsäulen möchten wir die Sicherheit unserer Mitbürger weiterhin verbessern und dort technische Hilfe bereitstellen, wo sie benötigt wird,“ ergänzt der Vorsitzende der FDP Hanau, Henrik Statz. Darüber hinaus können auch zum Beispiel in allgemeinen Gefahrensituationen Notrufe an die Polizei abgegeben werden.