Runter von Gas, aber bitte mit Maß

17.12.2024

Hanauer FDP fordert durchdachten Einsatz von Tempo 30 für besseren Verkehrsfluss sowie mehr Sicherheit und weniger Lärm

Hanau, 17.12.2024: In der aktuellen Diskussion um die Ausweitung von Tempo-30-Zonen in Hanau setzt die FDP-Fraktion auf ein differenziertes Vorgehen, das sowohl die Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer als auch die Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität berücksichtigt. Die Debatte über den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen sei in weiten Teilen ein Konsensthema, betonte die FDP.

„Wir könnten es uns einfach machen,“ erklärte Henrik Statz, der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion, „denn sowohl im Wahlprogramm der FDP als auch im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass wir innerhalb des Hanauer Innenstadtrings Tempo-30-Zonen ausbauen wollen, um die Verkehrssicherheit sowie die Aufenthaltsqualität zu verbessern und den Lärm zu reduzieren. Auch Lückenschlüsse zwischen bestehenden Zonen sowie Tempo 30 vor Kitas, Schulen und Spielplätzen sind unstrittig,“ so Statz.

Ein besonders anschauliches Beispiel sei die Nussallee entlang des St. Vincenz-Krankenhauses. „Auf gefühlt 600 Metern wird die Geschwindigkeit aktuell viermal geändert. Hier wäre eine durchgängige Geschwindigkeit von Tempo 30 nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig – gerade im Hinblick auf den Lärmschutz am Krankenhaus,“ so die FDP.

Die Fraktion begrüßt die jüngsten Änderungen der Straßenverkehrsordnung, die flexiblere Regelungen ermöglichen. Dennoch warnt sie davor, pauschale Maßnahmen zu ergreifen. „Wir stören uns an der Formulierung ‚überall dort, wo es möglich ist‘ im Antrag der Grünen. Wir schlagen stattdessen vor: ‚überall dort im Stadtgebiet von Hanau, wo es aus fachlicher Sicht der Straßenverkehrsbehörde sinnvoll und verhältnismäßig ist‘“, erklärte Statz.

Ein differenzierter Ansatz sei notwendig, um Hanau vor überzogener Regulierung zu schützen. „Wir wollen keine Frankfurter Verhältnisse, wo aus einem gefühlten Wahn heraus der Verkehrsfluss überall unterbunden wird,“ mahnt er. „Es gibt Straßen, die für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt sind – etwa breite Hauptverkehrsachsen, die Stadtteile verbinden und den Verkehr flüssig halten. Hier bleibt Tempo 50 sinnvoll, um Staus und zusätzliche Emissionen zu vermeiden.“

„Was wir brauchen, ist Augenmaß,“ betonte die FDP abschließend. „Tempo 30 ist ein wichtiger Schritt – aber er muss durchdacht sein. Wir fordern intelligente Konzepte, die lokale Gegebenheiten berücksichtigen und perspektivisch auch smarte Technologien einsetzen. Runter vom Gas, aber bitte mit Maß – so schaffen wir eine sichere, nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität für alle,“ erklärte Statz abschließend.