Hanau darf niemals vergessen: Mahnmal als Ort des Gedenkens und Zeichen der Verantwortung

In einer emotionalen Rede hat der Vorsitzende der Hanauer FDP-Fraktion Henrik Statz auf die schrecklichen Ereignisse des 19. Februar 2020 zurückgeblickt, die die Brüder-Grimm-Stadt für immer geprägt haben. Im Rahmen der Debatte um das Mahnmal und den Platz des 19. Februar betonte er die Bedeutung von Erinnerung, Gedenken und der Verantwortung, die aus der rassistisch motivierten Tat erwächst.

„Der 19. Februar 2020 hat unsere Stadt erschüttert und uns in eine andere Welt versetzt. Das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf Hanauer Boden seit dem Zweiten Weltkrieg wird für immer mit unserer Heimatstadt und mit uns allen verwoben sein“, erklärte Statz. „Wir dürfen nicht vergessen, was mit Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov geschah. Ihr sinnloser Tod verpflichtet uns, zu mahnen und zu erinnern.“

Ein Ort des Gedenkens und der Zukunft

Die Entscheidung, das Mahnmal im Kontext des „Hauses für Demokratie und Vielfalt“ zu errichten, sei laut Statz ein richtiger Schritt. „Mit dem Platz des 19. Februar schaffen wir einen Ort, an dem wir der Vergangenheit gedenken und gleichzeitig zeigen, welche Schlüsse wir aus dieser Abscheulichkeit gezogen haben. Es geht darum, unser vielfältiges Miteinander zu stärken und positive Perspektiven zu schaffen – für alle Hanauerinnen und Hanauer“, so Statz

Er unterstrich die Bedeutung, bei der Gestaltung des Mahnmals einen sensiblen und angemessenen Ansatz zu wählen: „Ein Ort des Gedenkens kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn er respektvoll und frei von Ablenkungen gestaltet ist. Die Entscheidung, das Mahnmal nicht auf dem Marktplatz oder dem Freiheitsplatz, sondern in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Haus für Demokratie und Vielfalt zu errichten, ist daher richtig.“

Verantwortung für die Zukunft

Neben der Erinnerung betonte Statz die Verpflichtung, sich aktiv gegen Hass und Hetze zu stellen: Ein Einzeltäter entwickelt seine Motive nicht im luftleeren Raum. Das Gift des Hasses wächst vermeintlich täglich, und es ist unsere Aufgabe, dieses Gift zu bekämpfen. Das ist eine Erbverantwortung, die wir für die Zukunft übernehmen müssen. Dabei plädierte er für einen konstruktiven Umgang miteinander: „Wir brauchen keine Schreierei, keinen Aktionismus und keinen Hass. Was wir brauchen, sind Chancen, Dialog und ein friedliches Miteinander. Das Projekt Hanau als unsere weltoffene und vielfältige Stadt zu verankern, muss erfolgreich weitergeführt werden.“

Ein starkes Zeichen der Solidarität

Abschließend rief Statz die Stadtgesellschaft dazu auf, ein Gegenentwurf zu Hass und Hetze zu bilden. Der Platz des 19. Februar und das Haus für Demokratie und Vielfalt sind ein sichtbares Zeichen dafür.“