Landtagskandidatin M.-C. Nimmerfroh in Hanau
FDP Landtagskandidatin Maria-Christina Nimmerfroh bei Podiumsdiskussion „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Forum in Hanau.
Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, musste erst hart erkämpft werden. Hierzu zählt auch das Frauenwahlrecht, dessen Einführung ein langer Kampf der Frauenbewegung im 18. und 19. Jahrhundert vorausging. Nachdem erste Städte, Kolonien und amerikanische Bundesstaaten im 19. Jahrhundert Vorstöße wagten, war es Neuseeland, das im Jahr 1893 als erstes Land das aktive Frauenwahlrecht durch setzte. Auf dem europäischen Kontinent war es Finnland, das es ab 1906 nicht nur Frauen erlaubte zu wählen, sondern auch ermöglichte, dass Frauen ins Parlament gewählt werden konnten. In Deutschland wurde das Frauenwahlrecht am 30. November durch die „Verordnung über die Wahlen zur verfassungsgebenden deutschen Nationalversammlung“ gesetzlich fixiert. Dieses Datum jährt sich in diesem Herbst zum hundertsten mal.
So fand im August eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen der Fraktionen des Hessischen Landtags, veranstaltet vom „Hanauer Frauenplenum“, statt. Für die Fraktion der Liberalen nahm die Landtagskandidatin und stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Frankfurt Maria-Christina Nimmerfroh an der Veranstaltung teil, die seit 20 Jahren in der Rhein-Main-Region lebt. Sie ist alleinerziehend und hat 3 Söhne. Von Beruf ist sie Diplompsychologin, arbeitet als Hochschuldozentin im Bereich der Persönlichkeitspsychologie und befasst sich mit dem Führungsverhalten von Frauen. Sie will dazu beitragen, dass sich viel mehr Frauen für Politik interessieren und engagieren. Es ist ihr jedoch bewusst, dass sich dies aufgrund der vielen Verpflichtungen bei Frauen als ein großes Problem darstellt. Für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit gestaltet sie seit 10 Jahren das Empowermentprogramm für politisch aktive Frauen und hat dort vor kurzem die VIII. Liberalismuskonferenz zur Gleichstellung moderiert. Maria-Christina Nimmerfroh ist der Überzeugung, dass sich viele fähige Frauen für die Arbeit in der Politik engagieren würden, aber leider deren Kompetenzen aufgrund von persönlichem Zeitmangel nicht genutzt werden können. Zum Ziel hat sich Nimmerfroh gesetzt: Frauen für die Politik zu begeistern und zu motivieren, sie ist der Überzeugung, das Frauen mehr können als sie selbst – und Männer – denken!
Bei der Veranstaltung, die von Monika Kühn-Bousonville vom Frauenplenum Hanau und Sabine Schoett von der ev. Kirche Kurhessen Waldeck, moderiert wurde, haben die Politikerinnen Heike Habermann, MdL SPD, Sigrid Erfurth, MDLfGrüne/ Bündnis 90, Marja Schott MdL, Linke; Srita Heide Vorstandsmitglied der Frauenunion Hessen, und Maria-Christina Nimmerfroh, Kandidatin der LTW 2018 die bekannten Frauenthemen diskutiert. Hierzu zählten beispielsweise die Novellierung des Hessischen Gleichstellungsgesetzes, die Wiedereinführung des Sozialbudgets, über den Lohnatlas, in dem die ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen aufgezeigt wird, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die kostenlose Betreuung von 3-6-jährigen und die gesicherte Betreuung von Schulkindern. Auch über bessere Arbeitsbedingungen von weiblichen Pflegekräften und Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit sowie die damit teilweise verbundene Altersarmut wurde gesprochen, da aufgrund von Pflegezeiten bei Angehörigen keine durchgängigen Arbeitsverhältnisse nachgewiesen werden können. Kontrovers ging es auch bei der Diskussion über die Mindestrente gegenüber einem bedingungslosen Grundeinkommen oder auch Steuerentlastungen zugunsten von Frauen zu. Auch über berufliche Chancen bei Frauen, die aus religiösen Gründen Kopftuch tragen und deren Bildungs- und Weiterentwicklungschancen wurde gesprochen. Die Kandidatin der FDP setzte sich dabei insbesondere für die Sicherheit von Frauen ein und warb für das Aufbrechen des festgelegten Rollenverständnisses.
Marion Oberesch, Stadtverordnete der FDP, die sich dabei um das Organisatorische für die FDP gekümmert hatte, sowie der Parteivorsitzende Henrik Statz und sein Stellvertreter Dr. Michael Weller waren höchst erfreut über den offenen und konstruktiven Austausch der Frauenrunde, der weit über die Parteigrenzen hinaus erfolgte. Alle Parteivertreterinnen bemühten sich gemeinsam darum Frauen auf ihr seit 100 Jahren bestehendes Wahlrecht hinzuweisen und sie dafür zu motivieren dieses auch praktisch auszuüben.