Wilhelmsbads Dornröschenschlaf hat bald ein Ende
Politiker der FDP haben gemeinsam mit Wissenschaftsminister Boris Rhein den Staatspark Hanau – Wilhelmsbad besucht, um einen Überblick über den Fortschritt der stattfindenden Renovierungsarbeiten zu gewinnen. Mit Ex-Justizminister Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn (Wetterau), der das Thema Wilhelmsbad im Landtag regelmäßig auf die Tagesordnung setzt, und Thomas Schäfer (Main-Kinzig) nahmen zwei FDP-Landtagskandidaten an der Begehung teil. Seitens der Hanauer Freien Demokraten anwesend waren der Stadtrat Thomas Morlock und der Ortsvorsitzende Henrik Statz. Der zuständige Landesdenkmäler-Experte Nils Wetter und Schlossverwalter Erhard Reichl führten die Delegation über das Gelände.
„Die Renovierung der Kleinen Parkwirtschaft nimmt Fahrt auf“, berichtete Wetter. Im kommenden April wolle man mit der Neuerrichtung des durch einen Brand beschädigten Lokals beginnen, sodass zum Saisonbeginn 2020 dann der erweiterte Betrieb mit neuer Einrichtung aufgenommen werden kann. „Unter der gewohnten Leitung wird das Restaurant, das aktuell in einem Container behaust ist, dann wieder seine richtigen Türen öffnen“, erklärte Rhein. Während die zukünftige Nutzung der Kleinen Parkwirtschaft geklärt ist, seien die Pläne für ihre größere Schwester im Arkadenbau noch nicht endgültig ausgereift: „Wir erarbeiten derzeit ein Gesamtkonzept, bei dem der Schwerpunkt nicht unbedingt auf der gastronomischen Nutzung liegt“, so der Wissenschaftsminister weiter. Zur Diskussion stünden beispielsweise eine mobile Gastronomie, ein Biergarten und eine Dauerausstellung zum Thema Gartenbaukunst. Auf diese Weise ließen sich die Parkbesucher entlang der Sonnenseite des Arkadenbaus stärker miteinbeziehen. „Mittelfristig wollen wir eine Promenade entstehen lassen“, erläuterte Wetter. Unabhängig vom letztlich realisierten Konzept müsse aber zunächst auch hier die Renovierung abgeschlossen werden, so der Denkmal-Experte weiter: „Die original barocke Bausubstanz bedurfte im Inneren besonderer Hingabe.“ Das Holzwerk im Dach sei „abenteuerlich“ errichtet, die Treppe schief gewesen. Die Arbeiten an der Außenfassade waren aufwendiger und umfangreicher als gedacht, sodass nach jetzigem Stand die Maßnahme im kommenden Frühjahr 2019 abgeschlossen wird. Danach erfolgen dann die Planungen der nächsten Sanierungsabschnitte, damit auch diese in Angriff genommen werden können.
Bereits im Jahr 2004 begannen die Grundsanierungen der baulichen Anlagen im Staatspark, damals angetrieben von FDP-Wissenschaftsministerin Ruth Wagner. Insgesamt habe das Land in den vergangenen 20 Jahren rund 25 Millionen Euro in die Neugestaltung des Kurparks gesteckt, bezifferte Wagners Nachfolger Rhein die Investitionssumme. „Seit mehreren Jahren sind einzelne Festsäle des Gebäudeensembles wieder nutzbar“, merkte Landtagskandidat Schäfer an. Hahn, in der FDP-Landtagsfraktion für den Main-Kinzig-Kreis zuständig, stellte fest: „Das Interesse am historischen Schlossbau geht bis weit über Hanaus Stadtgrenzen hinaus. Wir hessischen Freien Demokraten freuen uns, dass die Arbeiten an der Außenfassade des Arkadenbaus sich nun dem Ende neigen und das Gebäude in neuem Glanz erstrahlt. Was das Konzept für den Arkadenbau angeht, spreche ich mich für eine Gesamtnutzung unter Einbeziehung des umliegenden Parkgeländes aus.“