Unverständliche Personalentscheidung
FDP Hanau reagiert mit völligem Unverständnis auf Abordnung des stellvertretenden Schulleiters der Hohen Landesschule, Helge Messner, in das Hessische Kultusministerium
„Das grundsätzliche Signal und der denkbar unsensible Zeitpunkt der Abordnung des stellvertretenden Schulleiters Helge Messner aus Hanau in das Hessische Kultusministerium schwächen das Ansehen des Schulstandorts Hanau,“ so schätzt der Vorsitzende des FDP Stadtverbands Hanau, Henrik Statz die Personalentscheidung des Hessischen Kultusministeriums ein, Messner zu Beginn der Herbstferien von der Hohen Landesschule abzuziehen. Seit einem Jahr ist die Schulleitungsstelle des Traditionsgymnasiums, durch den Weggang der ehemaligen Leiterin Sabine Schaetzke, zuerst in das Staatliche Schulamt in Hanau, dann nach Wiesbaden, unbesetzt. Die Nachbesetzung steht immer noch aus. Statt aber in einem Jahr, in dem zuerst die Attentate in Hanau am 19. Februar und dann die Schulschließungen durch Corona, das Schulleben schwer belastet haben, durch eine solide Besetzung für Kontinuität und Verlässlichkeit zu sorgen, zieht das Kultusministerium auch noch den stellvertretenden Schulleiter des Traditionsgymnasiums in das Ministerium ab und hinterlässt die Schule ohne hauptamtliche Schulleitung. „Dies ist die dritte Personalentscheidung des Ministeriums zu Lasten der Hohen Landesschule in nur zwei Jahren,“ erklärt Statz weiter, der auch Vorsitzender des Fördervereins an der Hohen Landesschule ist. Denn auch die Stellvertreterin von Sabine Schaetzke, Tina Ruf, wurde an das Gelnhäuser Grimmelshausen Gymnasium versetzt, das ebenfalls länger ohne Leitung war. Auch bevor Sabine Schaetzke 2015 die Schule übernahm, war die Stelle nach dem Ausscheiden von Joachim Bezler 17 Monate unbesetzt.
„Während das Hessische Kultusministerium aufgrund einer fehlenden Strategie mit fragwürdigen Personalrochaden große Unruhe in die Hanauer Schulen bringt, kommen originäre Aufgaben des Ministeriums ebenfalls nicht voran. Von den insgesamt 5 Milliarden Euro des Digitalpakts hat Hessen nach einem Jahr gerade einmal 104.000 Euro abgerufen. Das sind 15 Cent pro Schüler,“ kritisiert Henrik Statz den schwachen Fortschritt des Landes. Die Coronakrise hat dieses Versäumnis gnadenlos offen gelegt und weiter die Gefahr verstärkt, dass Kinder aus weniger gebildeten Familien abgehängt werden.
Leider ist die Situation an der Hohen Landesschule kein Einzelfall in Hanau. Auch an der Otto-Hahn-Schule ist die Schulleiterstelle derzeit nicht besetzt und auch der Leiter der Karl-Rehbein-Schule Jürgen Scheuermann wird im Frühjahr 2021 seinem Stellvertreter Robert Schnabel in den Ruhestand folgen. Damit wären gleichzeitig alle drei Hanauer Gymnasien ohne Leitung. Zudem ist die Leitung des Staatlichen Schulamts seit der Verabschiedung von Sylvia Ruppel seit zweieinhalb Jahren nur kommissarisch besetzt. „Die Antwort auf die postindustrielle Gesellschaft in einem ressourcenarmen Land wie Deutschland, kann nur Bildung sein,“ erklärt Statz hierzu weiter. „Mit dieser Gewissheit im Blick, ist es ein Armutszeugnis wenn in größtmöglich denkbaren Krisen hervorragend funktionierende Leitungen auseinander gerissen und abgezogen werden,“ schließt Henrik Statz ab. Die personelle Situation an Hanaus Schulen muss grundlegend, nachhaltig und verlässlich verbessert werden.