Landespolitker bei P.V. Betonfertigteilwerke

Rock: „Dass die P.V. ausbildet, auch ungelernten Arbeitskräften eine Chance gibt und zudem geflüchtete Menschen integriert und beschäftigt, macht das Unternehmen zu einem echten Vorbild.“

Hahn: „Neben diverser finanzieller Unterstützung der Wirtschaft braucht es in der Corona-Krise nun eine möglichst große Entlastung bei Steuern, Sozialabgaben und Bürokratie“


Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Hessischen Landtag René Rock hat zusammen mit dem FDP-Landtagsvizepräsidenten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, der als Betreuungsabgeordneter auch für den Main-Kinzig-Kreis zuständig ist, dem Hanauer FDP-Vorsitzenden Henrik Statz sowie dem FDP-Fraktionsvorsitzenden in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung Thomas Schäfer die P.V. in Hanau besucht, um sich über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens und der Branche zu informieren. 

Die Geschäftsführer des Unternehmens Ernestos Varvaroussis und Florian John nutzten die Möglichkeit, um ihr Unternehmen den Liberalen vorzustellen. „Wir verarbeiten jährlich mehr als 300.000 Tonnen Beton“, versuchte John die nur schwer vorstellbare Dimension zu verdeutlichen. Das 1985 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit rund 550 Mitarbeiter und entwickelt und produziert Betonfertigteile für den Hoch-, Tief-, und Ingenieurbau. Neben elf Werken in Deutschland wird an drei weiteren Standorten in Polen und an einem Standort in Ungarn produziert.

„Die Ablehnung der produzierenden Industrie, wie die unsrige, bereitet uns zunehmend Schwierigkeiten. Das ist besonders ärgerlich, da unsere Produkte für den Umweltschutz (Abwasserbeseitigung) und die Digitalisierung (Kabelschächte) notwendig sind“, erklärte Varvaroussis.

Die Geschäftsführer berichteten auch von einer angespannten Personalsituation. Der Fachkräftemangel habe auch die Betonfertigteil-Branche fest im Griff. Um eigenen Nachwuchs zu generieren, bilde das Unternehmen insbesondere Industriekaufleute und Stahlbetonbauer aus. Auch Arbeitskräfte, die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben, könnten bei entsprechender Eignung und nach ausführlichem Einlernen beschäftigt werden. Zudem habe die P.V. neun geflüchtete Menschen erfolgreich beschäftigt und in den Arbeitsmarkt integriert.

Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden René Rock ist das Unternehmen damit ein echtes Vorbild: „Dass die PV Betonfertigteile GmbH ausbildet, auch ungelernten Arbeitskräften eine Chance gibt und zudem geflüchtete Menschen integriert und beschäftigt, macht das Unternehmen zu einem echten Vorbild. Ein schneller Zugang zum Arbeitsparkt ist doppelt wichtig: Er ist ein Grundpfeiler für gelungene Integration und führt dem deutschen Arbeitsmarkt dringend benötigte Fachkräfte zu. Gerade jene Flüchtlinge, die über eine dauerhafte Bleibeperspektive verfügen, müssen vom Staat einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt ohne bürokratische Markteintrittsbarrieren erhalten.“

Zudem berichtete Geschäftsführer John den FDP-Politikern, dass die Auswirkungen der Corona-Krise derzeit zwar zu spüren seien, aber sich die schlimmsten Befürchtungen bisher nicht bestätigt hätten. „Unser Werk in Jessen im Bundesland Sachsen-Anhalt musste aufgrund eines lokalen vollständigen Lockdowns im Landkreis für einige Tage schließen, was natürlich finanzielle Auswirkungen mit sich gebracht hat“, so John. Zudem gehe man davon aus, dass es bei vielen Bauvorhaben aufgrund der deutschlandweiten Lockdown-Nachwirkungen zu Verzögerungen komme. Insgesamt befürchtet man zudem, dass viele geplante Bauvorhaben zunächst aufgrund der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zurückgestellt würden.

„Zweifelsohne befinden wir uns in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, die Corona-Wirtschaftskrise wird die größte Herausforderung seit Jahrzehnten werden. Die Wochen des Stillstands in der deutschen Wirtschaft werden nicht folgenlos bleiben“, stellte der FDP-Landtagsabgeordnete Hahn fest. Das Ziel der Politik müsse es sein, die Krise schnellstmöglich hinter sich zu lassen. „Neben diverser finanzieller Unterstützung der Wirtschaft braucht es nun eine möglichst große Entlastung bei Steuern, Sozialabgaben und Bürokratie“, so der langjährige Parlamentarier abschließend.