Fakten statt Ideologie
Wir brauchen eine faktenbasierte Diskussion über Emissionen und innovative statt ideologischer Lösungen.
FDP Hessen Europawahl-Spitzenkandidat Dr. Thorsten Lieb besucht Goodyear Standort in Hanau.
In Deutschland arbeiten mehr als 800.000 Menschen für einen Automobilhersteller oder Zulieferer. Unternehmen wie BMW, Daimler und VW aber auch deren Entwicklungspartner wie beispielsweise Schaeffler, Magna oder auch Goodyear mit dem ersten Reifenwerk Europas am Standort Hanau, das bis heute betrieben wird, waren für einen großen Teil des Aufschwungs der letzten Jahre verantwortlich. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Accenture trug alleine die Automobilindustrie zwischen 2007 und 2017 mit 60 Prozent zum Wachstum der 50 größten Unternehmen bei. Die großen Auto- und Zulieferfirmen erwirtschafteten zuletzt rund 700 Milliarden Euro, viel mehr als jeder andere Industriezweig. Dies veranlasste die Autoren der Studie zu der Aussage „Deutschland hängt an der Nabelschnur der Autoindustrie.“ Oder mit anderen Worten: Die Automobilindustrie ist einer der wichtigsten Pfeiler der deutschen Wirtschaft und somit unseres Wohlstands. Dies wird durch aktuelle Vorstöße der EU massiv aufs Spiel gesetzt.
Um sich bei einem der Global Player der Automobilindustrie ein Bild vor Ort zu machen, besuchte der Spitzenkandidat der FDP Hessen für die Europawahl, Dr. Thorsten Lieb, gemeinsam mit dem Stadtverbandsvorsitzenden der FDP Hanau Henrik Statz und der FDP Stadtverordneten und Ortsbeiratsmitglied Marion Oberesch die Zentrale des Reifenherstellers Goodyear Dunlop in Hanau, einem der fünf Produktionsstandorte in Deutschland.“ „Die Standorte in Deutschland gehören zu den kostenintensivsten des Konzerns,“ berichtete Director Manufacturing bei Goodyear Dunlop John Ries, der selbst seit über 20 Jahren im Unternehmen ist. Vor dem Hintergrund aktueller Marktveränderungen werde es immer schwieriger, gesunde Erträge aus dem Reifenverkauf im Segment der kleineren Zollgrößen zu erzielen. Das Unternehmen plant daher, sich zukünftig auf Produktion von Pkw-Premiumreifen in großen Zollgrößen zu konzentrieren, um damit die steigende Nachfrage in den wachstumsstärkeren Segmenten des europäischen Marktes zu bedienen. Weitere Herausforderungen der Industrie sind die hohen Lohnkosten -aber auch Energiekosten und gesetzliche Auflagen.
Die Zahl 0 ist bei Goodyear Dunlop das Ziel bei Betriebsunfällen, auch bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen leistet der Reifenhersteller einen aktiven Beitrag. Hier wird bereits seit vielen Jahren mit Hochdruck geforscht, entwickelt und investiert. Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die Fahrsicherheit und optimierten Kraftstoffverbrauch bestmöglich miteinander verbinden. Vor dem Hintergrund der demnächst anstehenden Revision der Typgenehmigung wirbt das Unternehmen daher für realistische Zielsetzungen. Überambitioniert sind in diesem Zusammenhang bereits vorliegende Vorschläge der Niederlande, bei deren Umsetzung in einer ersten Stufe zwischen 55 und 85 Prozent der heute verkauften Reifen nicht mehr am Markt zugelassen wären. Bei der darauffolgenden Stufe wären es sogar 97 bis 99 Prozent der heute erhältlichen Reifen. Auch bei der nächsten Periode des Handels mit ETS Zertifikaten trifft es die Reifenbranche besonders hart, denn die gesamte Industrie wird nach heutigem Stand keine kostenlosen Zertifikate mehr erhalten, wodurch alleine am Standort Hanau die Energiekosten um schätzungsweise rund zwei Millionen Euro steigen könnten. Europapolitiker Dr. Thorsten Lieb von der FDP sagt dazu: „Das Klima werden wir in Deutschland und auch in Europa nicht alleine retten können. Hierfür werden globale Lösungen gebraucht. Statt durch Ideologie motivierter Verbote, sollte man lieber auf die Mechanismen der Marktwirtschaft setzen, die wichtige Anreize für Emissionsreduzierungen schafft. Es ist gut, dass die Politik ambitioniert fordert, weniger sinnvoll ist es, wenn Politik ohne Kenntnis der notwendigen Fakten überfordert und damit den Fortbestand einer Industrie gefährdet, die in großem Maß zu unserem Wohlstand beiträgt. Hier braucht man mehr Augenmaß für das, was technisch möglich ist.“ „Wir sind stolz darauf, ein so innovatives Unternehmen wie Goodyear Dunlop in Hanau zu haben,“ ergänzt Henrik Statz von den Hanauer Liberalen; die Geschichte zeigt, dass Verbote nie zu Innovationen geführt haben, vielmehr machen die Chancen am Markt erfinderisch.
Marion Oberesch, die seit Jahrzehnten in unmittelbarer Nachbarschaft von Goodyear Dunlop lebt, sagt: Die Dunlop gehört zu Hanau, und wir alle müssen daran arbeiten, dass dies auch in Zukunft weiterhin so bleibt.