Eingriff in Markt unvermeidlich
Eingreifen in Märkte wie den Immobilienmarkt ist kein urliberales Thema. Wir sehen aber wie im Antrag zur Vorkaufssatzung beschrieben derzeitig einen Trading Down Effekt in den Innenstadtlagen, sprich Leerstände und rückläufige Attraktivität bei Neuvermietungen. Als Politiker haben wir für solche Effekte einen Gestaltungsauftrag, weshalb hier korrigierendes Handeln mit den Zielen einer prosperierenden Stadtentwicklung gefordert ist.
Wir haben in Hanau in den letzten Jahren damit begonnen die abstrakte Stadtplanung vom Reißbrett hinter uns zu lassen und zum menschlichen Maßstab zurückzukehren, dass heißt, wir haben uns gefragt, in welcher Art Stadt wollen wir leben. Die Antwort darauf ist recht banal und hat sich in den letzten Jahrhunderten kaum geändert: Menschen nutzen eine Stadt, wenn sie dort ganz selbstverständlich andere Menschen treffen können. Dafür brauchen wir vielseitige Anlaufpunkte mit großer Anziehungskraft. Dieses Interesse einer Stadt steht dem Interesse von Immobilienspekulantion zum Teil diametral gegenüber. Deswegen begrüßen wir die Initiative der Stadt Hanau sich konzeptionell den Bedürfnissen der Bürger anzunehmen und das schwierige Thema Handel in Zeiten der Disruption proaktiv anzugehen und Innenstadt als Zentrum des Miteinanders neu zu denken.