CHANCE FÜR GROSSES
Redebeitrag von Henrik Statz zur Bauleitplaung Gewerbegebiet Großauheim-Kaserne
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, werte Kolleginnen und Kollegen,
Die Digitalisierung ändert alles. Wissen wir. Kennen wir. Haben wir alles schon mal gehört. Doch sie fällt nicht vom Himmel. Und am Ende werden wir bei zunehmender Digitalisierung auch immer mehr Rechenleistung zu Verfügung stellen müssen. Uns diese wiederum verschlingt einiges an Energie. Eine Management Weisheit sagt: There is nothing like a free lunch. Das ist bedauerlich. Aber nach derzeitigem Stand der Technik unvermeidbar. Und wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir, dass wenn es nicht hier stattfindet, ein paar Kilometer weiter stattfinden wird. Allerdings – und jetzt kommen wir zum eigentlich wichtigen Teil – zugunsten des Gewerbesteuer-Portemonnaies einer anderen Kommune.
Die Coronakrise hat nicht nur aufgedeckt wie rückständig Deutschland bei der Digitalisierung ist, sondern sie hat auch die öffentlichen Kassen erdrutschartig geleert. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass es unsere größte Aufgabe in der angebrochenen Legislaturperiode sein wird, die Einnahmenseite der Stadt auf deutlich breitere Füße zu stellen und die städtischen Finanzen robuster zu machen. Und das können wir am besten mit den Talenten, die wir ohnehin haben. Eines dieser Talente ist die glückliche Fügung, dass wir entwickelbare Flächen im Bestand haben, die nicht nur unweit eines der schnellsten Glasfasernetze der Welt, sondern auch unweit möglicher Energiezapfpunkte liegen. Man hätte es eigentlich nicht besser planen können. Es ist uns quasi vor die Füße gefallen.
Jetzt liegt es an uns, das Beste daraus zu machen. Aber auch die Spielregeln vorzugeben. Natürlich würden wir uns wünschen, dass ausnahmslos europäische Einhörner einmal die Rechenkapazitäten mieten würden, doch dieser Wunsch wäre nicht nur fromm, sondern schon fast übergriffig. Was wir aber tun können, ist sicherzustellen, dass der enorme Energiebedarf von der zweifachen Menge des heutigen Hanauer Bedarfs möglichst klimaneutral produziert wird. Und hierfür gibt uns die Idee der Vorlage Zuversicht.
Seit 20210 hat sich der Bedarf an Rechenleistung verzehnfacht. Und im Grunde haben wir erst angefangen. Die Entwicklung wird uns das Fundament für zahlreiche Chancen schaffen.
Die Verortung in Hanau lockt nicht nur Großkonzerne, sondern auch Wissenschaft, Start-Ups und Anbieter innovativer Serviceleistungen. Wir müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn wir so eine Chance an uns vorbeiziehen ließen. Von daher werden wir der Vorlage zustimmen.
