FDP Informiert sich beim Verein Strassenengel
Der Verein Strassenengel geht zurück auf die Initiative von Sabine Assmann. Sie ist die Hauptorganisatorin, die vor ca. 24 Jahren bei der Drogenhilfe in Frankfurt am Main begann und seit 10 Jahren in Hanau tätig ist. Der Verein kümmert sich um wohnungslose und von Altersarmut betroffene Menschen. Diese sind Gäste der Einrichtung am Nordbahnhof und können dort z.B. Mahlzeiten, Kleidung und Duschgelegenheit erhalten. Ehrenamtliche gesundheitliche Hilfe für Nichtversicherte kann besorgt werden.
Geleistet wird die Arbeit derzeit von 12 ehrenamtlich Tätigen, drei durch das KCA geförderten Mitarbeitern (Menschen mit Behinderung), fünf Mitarbeitern (Arbeitsgelegenheit zum SGB IV) sowie gelegentlich Jugendlichen, die Sozialstunden ableisten. Die helfenden Hände sind nicht in Vollzeit beschäftigt, aber Montag bis Samstag zwischen 9 und 15 Uhr ist die Einrichtung geöffnet.
Die Strassenengel versuchen auch dort zu helfen, wo andere Einrichtungen Hilfesuchende ausschließen müssen wegen zu großen Andrangs. Das geht an und über die Grenzen des Vereins, was geleistet werden kann. Hier erwächst eine Aufgabe, die außerhalb des Vereins von anderen Trägern des Gemeinwesens erfüllt werden muss.
Der gestiegenen Nachfrage nach Hilfe und Unterstützung stehen corona- aber auch inflationsbedingt die generell reduzierte Spendenfähigkeit und -bereitschaft vieler Bürger gegenüber. Wie viele spendenfinanzierte Einrichtungen trifft das genauso die Strassenengel. Zwischen den steigenden Ausgaben (so ist zB die Stromvorauszahlung von 400 auf 800 Euro pro Monat gestiegen) öffnet sich die Schere zum geringeren Sach- und Geldspendenaufkommen. Daher ist Frau Assmann neben den beitragszahlenden Mitgliedern dankbar z.B. für Geld aus Geldbußen, die Justizbehörden zugunsten der Strassenengel verhängen, oder für die Fürsprache des OB bei großen Spendern – dieses Jahr das Restaurant Asia Palast, die helfen, das monatliche Budget von ca. 6500 Euro pro Monat abzudecken.
Die gestiegenen Kosten begrenzen auch Zusatzangebote wie energieintensives Brotbacken oder Marmeladekochen. Tätigkeiten, die nicht nur wirtschaftlichen Wert haben, sondern auch die Funktion des sozialen Treffpunkts erfüllen.
Dazu sagt Frau Assmann: „Uns ist es wichtig, unseren Gästen nicht nur materielle Hilfe zu bieten sondern auch die Möglichkeit, als Mensch Gast in einer Gemeinschaft zu sein.“
Die Vertreter der FDP Hanau, Henrik Statz als Vorsitzender und seine Stellvertreter Holger B. Vogt und Michael Weller, waren sehr beeindruckt von dem, was eine beharrliche Bürgerin an Struktur auf die Beine stellen kann. Die Nachhaltigkeit des Angebots und seine Verankerung in die Gesellschaft machen die Strassenengel zu einer wichtigen Einrichtung für Menschen in Not in Hanau.
Was die Vertreter der FDP Hanau als Hausaufgabe mitnehmen ist, sich zu informieren, wie vorhandene Förderungen privater und kommunaler Stellen und sozialer Verbände auf die Einrichtungen aufgeteilt werden. Henrik Statz meint zum Schluss: „ Es sollte nicht sein, dass die Helfenden sich in Konkurrenz um Förderung abarbeiten. Zu unterstützende Wirkmächtigkeit hängt nicht an Struktur und Größe einer Einrichtung. Jeder Mensch, der ja Bürger ist, dem geholfen wird, ist ein Erfolg “
Frau Assmann bedankte sich für das Interesse der Liberalen an der sozialen Einrichtung, die mit sehr viel Bürgerengagement eine feste Einrichtung in Hanau geschaffen wurde.